Summa summarum Saaremaa

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Tehumardi (wwot) – Vier Jahre sind eine lange Zeit. Ein Zeitraum, in der sich auch auf Estlands schöner Insel Saaremaa seit unserem letzten Besuch einiges verändert hat. Allerdings nicht immer zum Besseren.

Die Schönheit der Landschaft fängt einen kurz nach dem Verlassen der Fähre auf Saaremaas „Vorhof“ Muhu ein und man bleibt gefangen über die knapp 80 Kilometer Anreise bis zur Inselmetropole Kuressaare. Wald fängt nicht an und Wald hört nicht auf. Saaremaa ist Wald. Mal Birken, mal Linden oder auch Eichen, aber auch ausgedehnte Nadelwaldreviere mit Kieferndominanz sind zu durchfahren. Später kann man die Wälder über eine Vielzahl von Wegen auch begehen, Rastplätze gibt es alle Nase lang und die Küstenlinie rundum besteht überwiegend aus feinstem Sandstrand.

Der Leuchtturm in Sääre hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Fotos: Henze
Der Leuchtturm in Sääre hat sich in den letzten Jahren nicht verändert, wie Thore (links) und Wolfgang Henze feststellen konnten. Fotos: Henze

Beeindruckend auch die Entwicklung der Infrastruktur in den letzten Jahren. Galt es vor vier oder fünf Jahren in vielen Fällen noch staubende Schotterstraßen zu befahren, so ist heute nahezu alles geteert, phantastische Radwege, die in vielen Fällen auch von Inline-Skatern oder Ski-Langläufern mit Sommerausrüstung genutzt werden, begleiten oft dabei oft die Insel-Routen.

Restaurierte Gebäude in Kuressaare, aber die Servicequalität im Restaurant ist stark verbesserungsfähig
Restaurierte Gebäude in Kuressaare, aber die Servicequalität im Restaurant ist stark verbesserungsfähig
Die Steilküste bei Panga
Die Steilküste bei Panga

Die touristische Inselstruktur hat sich ebenfalls entwickelt, so gibt es eine Vielzahl kleiner Campingplätze, die sich oft auf den Hauskoppeln ehemaliger landwirtschaftlicher Betriebe befinden. Auch Gastronomie ist an allen urbanen Ecken und Enden aus dem Boden geschossen, aber da scheint der Wunsch nach guter Servicequalität oft deutlich hinter der Realität zu bleiben. Drei Mal essen gewesen, einmal ewig auf die Rechnung gewartet, einmal nach mehr als einer Stunde Wartezeit auf die Vorspeise aufgegeben, und besonders rührend, in einem insularen Traditionsrestaurant war der Hinweis, nach gut einer Viertelstunde Wartezeit im Angesicht lächelnder junger Servicekräfte – die im Übrigen nicht unter Überlastung litten – , man müsse sich die Speisekarte selbst von der Theke holen. Ja, und währenddessen stand die gastronomische Fachkraft direkt neben denselben, während der Gast aufstehen und einen Schritt gehen musste, um ihrer habhaft (der Karte!) zu werden.

Aber auch auf dem Campingplatz, der von uns bereits zum vierten Mal besucht wurde, hatte sich vieles weiterentwickelt, bei dem ein oder anderen würde man sich jedoch Stillstand gewünscht haben. Davon später mehr.

Phantastische Straßen inselweit
Phantastische Straßen inselweit

Fazit: Saaremaa ist ein phantastisches Reiseziel und inzwischen über gutausgebaute Straßen oder per Fähre nach Klaipeda oder Liepaja auch in überschaubarer Zeit von Deutschland aus zu erreichen. Wir waren sicher nicht zum letzten Mal hier. Wolfgang Henze

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