Sehestedt (wwot) – Die Werbung ist prägnant: „Seit 40 Jahren begleitet das ADAC TourSet® die Clubmitglieder beim Reisen mit dem Auto. Sein Markenzeichen sind die vielen Info-Bausteine, die sich flexibel für das jeweilige Reiseziel kombinieren.“ Na, dann wird es für ein ADAC-plus-Mitglied und Inhaber der ADAC-Camping Key Europe-Card wohl hohe Zeit, dieses Angebot mal zu nutzen. 30 Minuten Fahrt bis zur Geschäftsstelle sind ein Klacks, mal sehen, was dort geboten ist.
Im Grunde ähnelt die Kieler ADAC-Geschäftsstelle eher einer Buchhandlung mit angeschlossener Versicherungsagentur als einem Automobilclub, wie auch immer dessen Vertretungen vor Ort so aussehen könnten. Aber das ist ok, denn alles was clubangehörigen Autofahrern und Reisenden an Informationen zur Verfügung gestellt werden kann, ist ja in der Regel hilfreich und dazu gehört sicher auch ein weitgefächertes Angebot an Versicherungen und anderer Serviceleistungen.
„Guten Tag, ich bin ADAC-Mitglied und demnächst mit einem Wohnmobil auf Reisen in den USA. Der ADAC wirbt für seine Mitglieder doch mit einem TourSet.“ „Aber ja, wo soll es denn hingehen,“ fragt der freundliche Mitarbeiter auf der anderen Seite von Schreibtisch und Monitor. „Von Middlebury in Indiana am Mississippi längs zum Süden runter, St. Louis soll besucht werden, Nashville und Memphis ebenfalls, dann weiter über Baton Rouge und Natchez nach New Orleans.“ Die weitere Beschreibung folgte dann auf dem Fuße, dass es weiter über Pensacola an der Küste des Golf von Mexiko längsgehen solle, etwa bis nach Cape Canaveral, und von da nordwärts an den Stränden lang, schlussendlich hoch nach New York, aber ein Abstecher in die Appalachen ist ebenfalls vorgesehen, und ein paar Tage für die Museen in Washington D. C. ebenfalls. „Alles klar, ich stelle ihnen was zusammen,“ sprang dann zielstrebig auf und steuerte ein paar prallvolle Regale an. Und dann bekam ich das TourSet mit der Frage überreicht, wie es denn um denn um die Auslandskrankenversicherung bestellt sei? „Der geht´s gut“, antwortete ich, „wie mir,“ und fragte dann direkt nach der Tripple-A-Karte -man ist ja schließlich vorbereitet- die im Rahmen einer Kooperation des ADAC mit dem großen us-amerikanischen Autoclub verfügbar sei. „Die hängt hier am Wegweiser dran, können sie bei einer amerikanischen Autoclub-Vertretung eintauschen.“ „Besten Dank“, denn eigentlich darum ging es mir.
Zu Hause beschäftigte ich mich dann in aller Ruhe mit dem online fröhlich beworbenen TourSet des ADAC, aber schnell machte sich Enttäuschung breit. Denn das Set bestand letztlich nur aus zwei USA-Straßenkarten im Maßstab 1 zu 3.600 000 -in der Seefahrt bezeichnet man so etwas als Übersegler-, einem Mini-Urlaubsführer über Colorado und New Mexico („Ich vermute der freundliche ADAC-Mitarbeiter hat die ein oder andere Geographie-Schulstunde geschwänzt.“), einem 23-Seiten-Stadtführer von New York, und schließlich einem acht-Seiten-Wegweiser USA/Kanada, dessen Inhalt im Wesentlichen aus Versicherungs-, Kreditkarten- und Reiseführerempfehlungen besteht. Ach ja, und nicht zu vergessen, aus einer längst abgelaufenen AAA-Kooperationskarte. Ich bin enttäuscht. Nichts desto trotz werde ich einen zweiten Versuch starten, denn das ADAC-TourSet kann man auch online-anfordern. Mal schauen, wie das dann aussieht? Wäre schon hilfreich, wenn wenigstens die AAA-Karte gültig wäre.
ADAC halt, hätte nix anderes erwartet…
Leider werden die „Leistungen“ immer schlechter. In Vorbereitung auf unsere Marokkotour wollte ich beim ADAC ein entsprechendes Tour Set abholen. Antwort von freundlichen Mitarbeiter „Tut mir leid, haben wir aus dem Programm genommen.“ Stattdessen hat er mir angeboten mir ein Tour Set für die Anreise mitzugeben. Habe ich dankend abgelehnt. Meine Nachfrage nach einem entsprechenden (käuflich zu erwerbenden) Reiseführer oder einer Michelin Karte wurde ebenfalls mir der Antwort „Haben wir leider auch nicht mehr im Programm“ beantwortet. Sehr schade!