Hamburg (wwot) – Das Miniaturwunderland konnte im vergangenen Jahr exakt 1.251.598 Besucher zählen. Das ist erneut ein Besucherrekord, den die weltweit größte Eisenbahnanlage im 15. Jahr in Folge aufstellen konnte. Ein besonders großes Besucherwachstum konnte dabei im Ausland erzielt werden. Knapp ein Viertel aller Besucher kamen aus dem Ausland. Am beliebtesten ist das Wunderland in der Schweiz, Österreich und Dänemark. Aber sogar aus China, USA, Vietnam, Korea und Mexiko reisten Gäste an. In diesem Jahr wird das Wunderland 15 Jahre alt.
Nach vier Jahren Bauzeit mit weit mehr als 100.000 Arbeitsstunden und mehreren Millionen Euro Baukosten soll im Spätsommer der neue Italienabschnitt eröffnet werden. Der rund 190 Quadratmeter große Bauabschnitt wird modelltechnisch der bisher aufwändigste überhaupt.
Entstanden ist die grandiose Anlage mehr oder weniger durch einen Zufall. Frederik Braun, einer der beiden Gründer, besuchte im Juli 2000 einen Modellbauladen in der Züricher Innenstadt, und rief Kindheitserinnerungen ins Bewußtsein zurück. Bereits am selben Tag rief er seinen Zwillingsbruder Gerrit an, um ihn zum Bau der „größten Modelleisenbahn der Welt“ zu inspirieren.
Die Anfänge waren schließlich nicht leicht. Viele Freunde hielten die Beiden für Träumer, umso mehr der Bau von Modelleisenbahnen eher als antiquiertes Hobby für Eigenbrödler galt. Markterkundungen ergaben schließlich zwar kein eindeutig positives Ergebnis für den Plan der Beiden, spornte sie aber umso mehr an.
Schließlich wurde unter Leitung von Chefmodellbauer Gerhard Dauscher ein Modellbau-Casting organisiert, um ein begeisterungsfähiges Team zusammenstellen zu können. Auf Basis dieser Auswahl wurde schließlich ein Team aus Männern und Frauen zusammengestellt, die zum allergrößten Teil keine Modellbauer, sondern exzellente Handwerker waren. Und so begann der Bau der Miniatur Wunderlandes in der Hamburger Speicherstadt, der bis heute andauert.
Inzwischen ist die Anlage mit insgesamt acht Abschnitten auf über 1.300 Quadratmeter Grundfläche angewachsen und rund 300 Mitarbeiter bauen, hegen und pflegen die Anlage oder sorgen sich um das Wohl der Gäste. In den nächsten Jahren sollen weitere Bauabschnitte mit Italien, Frankreich und voraussichtlich England folgen. Bislang flossen rund 14 Millionen Euro in den Bau der gesamten Anlage.
Es ist unglaublich. Die Detailtreue der topographischen Nachbildungen, der Dörfer und Städte wie aber auch der Verlauf der Gleisanlage ist bestechend. Da leuchten nicht nur Kinderaugen, vielmehr lockt die Anlage Gäste aller Generationen an. Besonders beeindruckend ist auch der regelmäßige Sonnenuntergang, der die Nacht über das Wunderland kommen lässt.
Auf rund 13 Kilometer Gleisanlage fahren 930 Züge über die Anlage. 10 Kilometer lang sind alle Waggons, würde man sie hintereinander aufstellen. Der längste Zug ist mehr al 14 Meter lang. 1.270 Signale und 3.050 Weichen sorgen für einen reibungslosen Verkehrsablauf. Vom Flughafen Knuffingen, dem jüngsten Bauabschnitt des Wunderlands, heben 45 Flugzeuge ab. Sogar die Elbphilharmonie ist schon fertig, jedenfalls ihre Miniaturnachbildung in Sichtweite des großen Vorbilds. So ist das Wunderland quasi seiner Zeit voraus.
Die Besucher wissen all das sehr zu schätzen, und insbesondere auch unter Betrachtung der Eröffnung des neuen Italien-Abschnitts in diesem Jahr, steht wohl auch für 2016 wieder ein neuer Besucherrekord ins Haus. Wolfgang Henze
Info: Miniatur Wunderland
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