Gesundheitstipp: Malaria-Prophylaxe in den USA

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Tonic light ohne Ende. Fotos: Henze, Sopha

Memphis/Tennessee (wwot)Einige Menschen gehen ja doch eher ungerne mit ihren physischen Leiden an die Öffentlichkeit. Ich zum Beispiel. Aber in diesem Zusammenhang ist es unvermeidlich, denn eine -sagen wir mal- Stoffwechsel-Unpässlichkeit zwingt mich bereits seit dem letzten Jahrtausend zu einem kärglichen Lebenswandel. Die jetzige USA-Reise eröffnete mir jedoch ungeahnte Freude, ließ gar längst verloren gegangene Genuss-Horizonte zurückkehren und eine deutliche Verbesserung der Gesundheits-Vorsorge ebenfalls.

Das Problem ist der Zucker, egal ob er in seiner Reinform oder aber in getarnten langkettigen Kohlehydraten oder Stärke daher kommt. Im Grunde kann man damit ordentlich umgehen, muss allerdings doch auf einige freudvolle lukullische Lebenserfahrungen verzichten. Und darüber hinaus auch die Gesundheit vernachlässigen.

 

Die übliche Lebensmittelration in Deutschland.
Die übliche Lebensmittelration in Deutschland.

So ist es beispielsweise in Deutschland nicht mehr möglich, eine regelmäßige und nachhaltige Malaria-Vorsorge zu betreiben. Warum? Das ist schnell erklärt. Die deutsche Nahrungs- und Genussmittelindustrie hat bereits vor Jahren die Produktion und den Vertrieb von zuckerfreiem Tonic-Water eingestellt und die Malaria-Prophylaxe-willigen Diabetiker damit vor ein unlösbares Problem gestellt. Gin-Tonic ist eben nicht mehr drin, da der anbrandende Zuckerstrom letztlich die gesundheitsfördernde Wirkung des Wacholderschnaps zunichte machen würde. Übel, in der Tat.

.....in den USA ist Malaria-Prophylaxe wieder möglich.
…..in den USA ist Malaria-Prophylaxe wieder möglich.

Wie groß war daher die Freude, als im Kroger-Supermarkt in Greenfield nicht nur eine, sondern gleich drei Sorten von zuckerfreiem Diet-Tonic-Water käuflich angeboten wurde. Ratz fatz war der Einkaufswagen beladen und wurde vom prophylaxewilligen Reisenden zielstrebig Richtung Schnaps-Regal weitergeschoben. Dort gab es auch ein reichliches Angebot des weiteren Bestandteils der Medizin, wobei man sich an Gin aus Plastikflaschen vielleicht doch noch erst gewöhnen muss. Freude erfuhr der Kranke auch noch an der Supermarktkasse, wurde dort doch die ID-Card des Gin-Käufers verlangt. „My ID-card? Would you like to check wether I’m 21?“ Für mich steht jedenfalls fest, sollte die deutsche Lebensmittel- und Genusswarenindustrie künftig nicht deutlich kooperationsbereiter werden, muß ich die Auswanderung in die USA in Betracht ziehen. Bis dahin, die Prophylaxe hat begonnen: Zum Wohl! Wolfgang Henze

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