Bremer Schiffbauer feiert Jubiläum: 140 Jahre Fr. Lürssen Werft

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Bremen (wwot) – Das Familienunternehmen Lürssen blickt in diesen Tagen auf 140 Jahre Schiffbaugeschichte zurück. Mit Unternehmergeist, Entschlossenheit und höchstem Qualitätsanspruch formte die Bremer Eigentümerfamilie Lürßen innerhalb von vier Generationen aus einer kleinen Bootsbauwerkstatt ein norddeutsches Schiffbauunternehmen von Weltrang. Das Erfolgsgeheimnis: tiefstes Vertrauen in die Mitarbeiter, eine hohe Innovationsbereitschaft und Produktqualität als Markenzeichen.

"Azzam": Die längste Privat-Yacht der Welt. Fotos: Fr. Lürssen, Wolfgang Henze,Klaus Jordan, Guillome Plisson
„Azzam“: Die längste Privat-Yacht der Welt. Fotos: Fr. Lürssen, Wolfgang Henze, Guillome Plisson, Klaus Jordan,

Den Grundstein für das Familienunternehmen, das heute mit über 1.000 hochqualifizierten Mitarbeitern am Bremer Standort zu den weltweit führenden Anbietern von Yachten und zu Europas renommiertesten Systemhäusern für den Neubau von Marine-Schiffen zählt, legte der damals 24-jährige Bootsbauer Friedrich Lürßen am 27. Juni 1875. Seither hat die Fr. Lürssen Werft mehr als 13.000 Boote und Schiffe gefertigt – allesamt auf den Bremer Werften oder deren norddeutschen Schwesterwerften, die heute in der Unternehmensgruppe Lürssen zusammengefasst sind.

Werft-Gründer Friedrich Lürßen.
Werft-Gründer Friedrich Lürßen.

„Die Geschichte der Werft ist mit unserer eigenen Familiengeschichte und der vieler unserer Mitarbeiter bis heute eng verbunden“, sagt Friedrich Lürßen, der das Nordbremer Unternehmen mit seinem Vetter Peter Lürßen in vierter Generation führt. „Die gelebte Identifikation der Familie und der Mitarbeiter mit dem Werftbetrieb und eine familiäre Unternehmenskultur mit enger Mitarbeiterbindung bilden seit jeher eine tragende Säule unseres Erfolgs. Als Spezialanbieter im Hochtechnologie-Schiffbau sind neben dem technischen Know-how und den handwerklichen Fähigkeiten die hohe Flexibilität und Innovationsstärke unserer Mitarbeiter immer schon eine der entscheidenden Wachstumstreiber unseres Werftbetriebs.“

In den Anfangsjahren setzte der Vegesacker Bootsbauer den Fokus zunächst auf den Bau kleiner, wendiger Boote. In den 1880er Jahren geriet die Werft erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit mit dem Bau des Daimler-Bootes „Rems“ – eines der drei weltweit ersten Motorboote. Wenige Jahre später zählte das Unternehmen bereits zu den führenden Motorbootwerften Deutschlands.

Die "Rems".
Die „Rems“.

Unter Otto Lürßen, dem Sohn Friedrichs, entwickelte sich die Werft zu einem innovativen Hersteller preisgekrönter Rennboote. Darunter den 1911 getauften „Lürssen-Daimler“, ein 102-PS-Benziner, der den „Preis der Côte d’Azur“ und den „Grand Prix der Nationen“ gewinnen konnte. Ein weiteres Sensationsmodell jener Zeit: das Rennboot „Saurer-Lürssen“, mit dem ein Geschwindigkeitsrekord von 32 Knoten (ca. 58 km/h) aufgestellt und die inoffizielle Weltmeisterschaft, der „Prix de Monte Carlo“, gewonnen werden konnte. Wenige Jahre später fertigte die Werft die ersten Motoryachten für den US-amerikanischen Markt und nahm die Entwicklung von Schnellbooten für die Marine auf, dessen Bau unter der Leitung von Gert und Fritz-Otto Lürßen ab den 1950er Jahren fortgesetzt wurde.

Die Fertigung technisch anspruchsvollster Küstenwachboote und Schnellboote, Hilfs- und Versorgungsschiffe, Minenabwehrboote und Offshore-Patrouillenboote sowie Korvetten und Fregatten für die Deutsche Marine und den Export zählt bis heute zum Kerngeschäft der Fr. Lürssen Werft.

95 Meter-Yacht: "Kismet".
95 Meter-Yacht: „Kismet“.

Ende der 1980er Jahre fassten die heutigen Eigentümer Friedrich und Peter Lürßen den Entschluss, die Konstruktion und den Bau individueller Luxusyachten zu intensivieren und neben dem Marine-Schiffbau als zweites Geschäftsfeld zu etablieren. Mit Erfolg: Seither sind aus dem Hause Lürssen in Kooperation mit renommierten Designern rund ein Drittel der weltweit einhundert größten Yachten vom Stapel gelaufen – darunter schiffbauliche Meilensteine wie „Rising Sun“, die Segelyacht „Eos“ und „Azzam“, die mit 180 Metern derzeit längste Privatyacht der Welt.

"S 72 Puma": Die Schnellboote der Gepard-Klasse wurden in den 1980er Jahren bei der Lürssen-Werft in Bremen und der Kröger-Werft (jetzt eine Lürssen-Tochter) in Schacht-Audorf gebaut.
„S 72 Puma“: Die Schnellboote der Gepard-Klasse wurden in den 1980er Jahren bei der Lürssen-Werft in Bremen und der Kröger-Werft (jetzt eine Lürssen-Tochter) in Schacht-Audorf gebaut.

„Wir sind stolz und glücklich, als Familienunternehmen in einer turbulenten Branche auf 140 Jahre erfolgreiche Schiffbaugeschichte an der Weser zurückblicken zu dürfen“, betont Peter Lürßen. „Zugleich fühlen wir uns durch unser Unternehmensjubiläum motiviert, als Familienunternehmen auch in Zukunft gemeinsam mit unseren Mitarbeitern einzigartige Schiffe für den Weltmarkt zu fertigen und den Wahlspruch unseres Urgroßvaters, durch Leistung und Qualität zu überzeugen, erfolgreich fortzuführen.“

 

 

 

 

 

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