Schnell in die Badesachen
Schnell in die Badesachen
Wenn wir vom lesen, ruhen und internet- surfen erhitzt sind, dann schlüpfen wir nur schnell in unsere Badeanzüge und gehen ein paar Schritte. Das letzte Stück des Seeufers geht steil abwärts – einer der Gründe, warum wir aus der Ferne nicht sehen können, ob viele oder wenige Menschen am Wasser sind. Es gibt einen Steg und gleich daneben eine sandige Furt, die ins Wasser führt. Allerdings muss man sich den Weg erobern – hier schwimmen hunderte von kleinen Fischchen. Aber die machen ganz schnell freiwillig Platz, wenn man in den See watet. Dessen Wasser ist erfrischend. Nicht warm. Aber auch nicht kalt. Vor allem ist es ganz still – nicht die kleinste Welle kräuselt die Oberfläche. Es ist dunkel, fast schwarz, dennoch aber klar – also nicht von schwebenden Kleinteilen getrübt.
Vom Ufer gegenüber spiegeln sich die schlanken Kiefern mit ihren rötlichen Stämmen im Wasser. Weiter rechts wachsen Birken am Ufer. Schilf säumt an den meisten Stellen den Uferbereich, einige Seerosen haben sich ausgebreitet. Mit jeder Schwimmbewegung gerät das Spiegelbild in Bewegung, die langen roten Stämme zerfließen in Wellenbewegungen. Wasserläufer suchen hüpfend vor den Schwimmern das Weite. Ab und zu schwirrt eine Libelle über die Seeoberfläche.
Mit Blickrichtung Wäldchen scheint es, als sei man ganz allein hier. Nur die Natur. Wenn ich mich auf dem Rücken treiben lasse, schaue ich in einen blauen Himmel. Kein Ton ist zu hören. Das Wasser streichelt die Haut. Es ist samtweich.