Sehestedt (wwot)-Ein doch eher ungewöhnliches Wasserfahrzeug passierte dieser Tage den Nord-Ostsee-Kanal westgehend bei Sehestedt. „Der Reservist“ ist ein ehemaliges Bundeswehr-Landungsboot vom Typ „Mannheim“ und wird seit etwa 25 Jahren mit einer zivilen Zulassung von einem Verein zum Erhalt dieses technischen Denkmals in Datteln/NRW betrieben.
Seit Sommer 1989 ist „Der Reservist“ auf Deutschlands Kanälen unterwegs, unternimmt Fahrten mit Schulklassen, Firmen und Vereinen, um ihnen ein Stück deutscher Binnenwasserstraßen zu zeigen.
Ursprünglich gehörte die Fähre zur Flusspionierkompanie 800 in Achim an der Weser. Einmal im Jahr rückten die FluPis mit ihrer militärischen Besatzung zum Besuch ihrer Patenstadt Datteln an. Als die Kompanie schließlich aufgelöst wurde, kam bei einem Treffen mit der örtlichen Reservistenkameradschaft auf die Idee, ein Boot zu „adoptieren“.
Bereits kurze Zeit später lag die vormalige militärische Fähre zur technischen Abnahme in einer Dortmunder Werft. Rund 40 Mängel und technische Änderungen mussten damals durchgezogen werden, bevor das Boot für den zivilen Verkehr zugelassen wurde.
„Der Reservist“ ist 29 Meter lang und 7, 2 Meter breit. Die Fähre verdrängt 110 Tonnen und wird von zwei MWM-Dieselmotoren mit je 240 PS-Leistung angetrieben. Gebaut wurde sie 1960 bei Schimag in Mannheim.
Die jetzige Reise Richtung Norden führten Besatzung und Passagiere nach Kiel, dem Heimathafen des Marine-Minenjagdboots „Datteln“, zu dem der Ruhrgebietsort und Heimathafen der früheren Flussfähre ebenfalls eine Patenschaft unterhält. (whe)
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