Liepaja (wwot) – Rund 15.000 sowjetische Soldaten waren einst in Liepaja stationiert. Unzählige Bunkeranlagen umgeben noch immer die Stadt, der ehemalige Kriegshafen ist dem Verfall preisgegeben. Nein, schön ist Liepaja eigentlich nicht, berappelt sich nur langsam und überwindet dunkle Jahre.
Wie in vielen anderen osteuropäischen Städten sind es jetzt vor allem die Gegensätze, die auch Liepaja spannend machen. Da ist hochmoderne Industrie- oder Wirtschaftsarchitektur unmittelbar neben maroden Ziegelbauten oder Holzhäusern zu sehen. So ist es bis ins Zentrum hinein, aber auch in den Außenbezirken, die zum Teil noch immer von häßlichen Mietshäusern dominiert werden.
Entstanden war die Stadt aus einem kleinen Dorf an der Mündung der Lyva. Als kleiner unbefestigter Hafenort im Staatsgebilde des Livländischen Ordens wurde Lyva mehrmals von den Litauern niedergebrannt.
Sehenswert sind in Liepaja vor allem die Kirchen, aber natürlich auch der feinsandige Ostseestrand, an dem sich in der Umgebung inzwischen auch etliche schöne Campigplätze finden lassen.
Seit 1995 blüht auch die Wirtschaft wieder auf, nichts desto trotz beträgt die Arbeitslosenquote mehr als elf Prozent.
Liepaja verfügt über eine Fährverbindung nach Travemünde und ein gutausgebaute Fernbusnetz ins Binnenland. In Liepaja selbst kann man sich auch sehr gut per Straßenbahn bewegen. Deren Netz ist das älteste im gesamten Baltikum. Wolfgang Henze
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