Ilkene (wwot) – Wenn ein Uralt-VW T3 Doppelkabine mit Spriegel und Plane und dem typischen luftgekühlten Motor-Sound auf einen Campingplatz rollt, dann schafft das Aufmerksamkeit bei den Feriengästen. Und genau so war das am Donnerstagabend auf dem Campingplatz Leiputrija nördlich von Riga. Die Ausstattung des Fahrzeugs, mit Reserverädern und Dieselkanistern auf der Kabine, ließ dann auch noch auf ein eher ambitioniertes Reisevorhaben schließen. Und so war es dann auch.
Drei junge Wuppertaler Männer bildeten die Crew dieses eher ungewöhnlichen Reisefahrzeugs, das sich auf einer rund 7.500 km langen Reise rund um die Ostsee befand. Und zwar als Teilnehmer des Baltic Sea Circles, weltweit die nördlichste Ralley, die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal vom Superlative Adventure Club (Link) veranstaltet wird. Gestartet waren Thomas Wilhelm, Pierre Walbrecht und Daniel Hopbach am 13. Juni in Deutschland, müssen das Ziel in Hamburg am 28. Juni 2015 erreichen.
Die Route führt dabei in 15 Tagen über 7.500 km durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Dabei müssen auch das Nordkap, Sankt Petersburg und Kaliningrad angesteuert werden. Tatsächlich dient diese Ralley aber keinem „Renn-“ sondern guten Zwecken. Das Startgeld pro Team von 750,- Euro, das ebenfalls durch Spenden und Sponsoren aufgebracht werden darf, muss nämlich in Gänze gespendet werden. Die drei Wuppertaler haben mit ihrem Startgeld „die Arche“ (Link), also das Christliche Kinder- und Jugendwerk bedacht, das sich für sozial benachteiligte Kinder- und Jugendliche einsetzt, bedacht.
Die uralte T 3-Doppelkabine, die Teilnehmerfahrzeuge müssen mindestens 20 Jahre alt sein, wurde extra für diese große Runde rund um die Ostsee angeschafft und ausgebaut. Daniel Hopbach merkte ganz fröhlich an: „Und bis heute haben wir keine Panne gehabt“. Geschlafen haben die drei unterwegs in Ein-Mann-Zelten, wobei es am Polarkreis ordentlich kalt gewesen sein soll. Übernachtet hat das Wuppertaler-Team entweder frei in der „Wildnis“ oder wie in Lettland auf Campingplätzen.
Rund 200.000 km wird der T 3 auf dem Zähler haben, wenn die Wuppertaler wieder in Deutschland angekommen sind, mal schauen, was sie mit dem Fahrzeug machen. Reichlich Platz bietet dieses ganz besondere Ralley-Fahrzeug jedenfalls, denn nur deshalb konnten die drei noch eine Riesenladung Modellautos befördern, die in dieser Woche an bedürftige Kindern in Riga übergeben worden sind (Lesen Sie mehr dazu: Link). Wolfgang Henze
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