Salme (wwot) – Es sind nur gute 340 km vom Campingplatz Leiputrija in Ilkene bis nach Tehumardi auf der Insel Saaremaa in Estland. Eine entspannte Tagesetappe sozusagen, unterbrochen von einer kurzen Fährpassage.
Eine schöne Reise ist es, in der Tat. Zuerst die Via Baltica nordwärts von Adazi bis nach Pärnu, und dann nordwestwärts weiter durch schönste Waldlandschaften bis zum Fähranleger in Virtsu, wo eines der modernsten Fährsysteme Europas bislang dafür sorgte, dass Einwohner und Touristen zügig, günstig und gut verpflegt auf Estlands größte Insel, ohnehin auch eine der größten Inseln in der Ostsee überhaupt, Saaremaa übersetzen konnten. Von da sind es nur noch gute 70 km, an der Inselmetropole Kuressaare bis zum Campingplatz Tehumardi, der für eine Woche die „neue Heimat“ werden soll.
Erschwert wurde die Fahrt eigentlich nur durch eine Vielzahl von Baustellen im lettischen Teil der Via Baltica, die in Estland bereits gänzlich erneuert worden ist. Viele Ampelstopps kosteten also Zeit, immerhin ging es dann aber über geteerte Spuren weiter und nicht wie vor einigen Wochen auf dem Weg nach Liepaja über endlose Schotterstrecken.
Mit besonderer Spannung wurde die Fähre erwartet, denn aus ziemlich uneinsichtigen Gründen hat die estnische Fähr-Reederei ihre modernsten Doppelend-Fähren an den neuen Elbe-Link-Fährdienst von Brunsbüttel nach Cuxhaven verchartert und setzt nun deutlich ältere Fähren im estnischen Inseldienst ein. Zuerst auf der Elbe zwei der modernen estnischen Fähren eingesetzt, ab dem kommenden Jahr sogar drei. Eine Anfrage bezüglich der Vercharterung wurde seitens der Saaremaa-Shipping-Company nicht beantwortet, fest steht jedenfalls, dass es künftig auf der Elbe-Link-Verbindung sicher „Deutschlands“ modernstes Fährsystem geben wird.
Egal, mit reduziertem Service aber gleicher Überfahrtsdauer ging es schließlich nach Saaremaa, die restlichen 70 km waren dann ein Klacks, umso mehr nicht nur Pärnu auf dem Festland, sondern auch Kuressaare auf Saaremaa hervorragende Stadtumgehungen in den letzten Jahren fertig stellen konnten. Wolfgang Henze
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