Cuxhaven (wwot) – Die ursprünglich für Juli dieses Jahres geplante Übergabe der neuen Helgolandfähre an die Reederei Cassen Eils wird laut Fassmer-Werft nun in der zweiten Oktoberhälfte 2015 stattfinden.
Die Fassmer-Werft nennt verschiedene Gründe für die Verspätung, die im Wesentlichen mit der innovativen und komplexen LNG-Technik in Zusammenhang stehen. Anders als bei Schiffen mit herkömmlichen Antriebs- und Energieversorgungsanlagen gibt es bezüglich der dort installierten LNG-Technik noch keine Industriestandards. Deshalb sind in der Konstruktionsphase, der Bauphase und schließlich im Rahmen der System-Inbetriebnahmen immer wieder technische Fragestellungen aufgetreten, die sorgsam mit beteiligten Spezialfirmen und der Klassifikationsgesellschaft geklärt werden mussten.
Mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Sicherheit für Passagiere und Besatzung zu gewährleisten, sind für alle denkbaren und mit der LNG-Technik in Zusammenhang stehenden Eventualitäten automatisch ablaufende Sicherheitsvorkehrungen installiert worden. Die damit in Zusammenhang stehende Sensorik und Reglungstechnik der Sicherheitssysteme konnte erst im Rahmen der Inbetriebnahmen von der Programmierung und Einstellung her abgeschlossen werden. Insbesondere dieser Vorgang hat zu baulichen Anpassungen und damit zu Verzögerungen geführt, die so nicht absehbar waren. „Das war für uns so nicht planbar“, erklärt Harald Fassmer, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.
Darüber hinaus handelt es sich bei den mit Flüssiggas betriebenen Bordstromaggregaten um Prototypen, die zum ersten Mal an Bord eines Schiffes zum Einsatz kommen und dadurch bedingt einen zeitaufwendigen Genehmigungsprozess durchlaufen. Bernhard Brons, Geschäftsführer der Reederei Cassen Eils erklärt dazu: „Wir sind uns bewusst, dass wir es mit einem Pilotprojekt zu tun haben. Der Unterstützung der Europäischen Union für die LNG-Technik haben wir nicht ohne Grund erhalten.“
Die Firma Fassmer ist wie die Reederei Cassen Eils zuversichtlich, die umfangreichen Herausforderungen, die im Rahmen dieser Neuentwicklung zu meistern sind, innerhalb der nächsten Wochen erfolgreich abschließen zu können.
Mit Indienstellung des neuen Helgoland-Schiffs wird eine erhebliche Verbesserung der Versorgung von Deutschlands einziger Hochsee-Insel erreicht werden.
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