„Ihr seid noch nicht in Vilkyskiai gewesen“, fragt Mindaugas Kairys mit spürbarer Empörung. Wir schütteln unisono die Köpfe. „Dann müsst ihr da unbedingt hin“, verkündet er schließlich. „Die Kirche dort ist exzellent restauriert worden und im ehemaligen Pastorat ist eine Bobrowski-Ausstellung zu sehen, sogar sein Arbeitszimmer ist dort originalgetreu aufgebaut worden,“ erklärt der Pastor der evangelischen Gemeinde von Jurbarkas weiter. „Johannes Bobrowski“, erkundigt sich fragend die beste Reisegefährtin mit leichter Schnappatmung. „Genau, Johannes Bobrowski,“ bestätigt der gutgelaunte Pastor und der Autor steht mit stumpfen Gesichtsaudruck daneben und fragt sich still mit gramzerfurchter Stirn: Wer zum Teufel ist Bobrowski?
Aber die Klärung naht, denn Pastor und Reisegefährtin spulen gleich ihr gebündeltes Wissen ab, so wird der Autor schließlich auch nicht dümmer als notwendig sterben, jedenfalls soweit es Bobrowski betrifft. Also, in aller Kürze: Johannes Konrad Bernhard Bobrowski war ein deutscher Lyriker und Erzähler, dessen Lebenslauf sich wesentlich mit Ostpreußen, der DDR und der Memel-Region im speziellen verbindet. Va bene, damit ist mein Wissensdurst in dieser Angelegenheit auch hinlänglich gestillt.
Einen Tag später ging es jedenfalls los, Startort war der wunderbare Campingplatz Medaus Slenis, auf deutsch Honigtal, vis a vis der Memel bei Siline, auf dem die worldwideontour.de-Redaktion nicht zum ersten Mal bereits vor einigen Tagen Station mit Phoenix und Bergziege gemacht hatte.
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