Eine „Bergziege“ muss her

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Das neue "Beiboot". Fotos: Henze, Heithecker.

Sehestedt (wwot) – Bereits seit einigen Jahren fährt auf unseren Wohnmobilreisen ein „Beiboot“ auf einem Ein-Achs-Trailer hinterher. Eine feine Sache, die einen nicht zwingt zu jedem Supermarktbesuch das Wohnmobil zu starten. Von Ausflügen in die jeweils umliegenden Regionen mal ganz abgesehen. Während langer Arbeitswochen, wie beispielsweise der mehrmonatigen Baltikum-Recherche im letzten Jahr (wir-recherchieren.de), ist ein Pkw ohnehin unverzichtbar. Klar wurde aber auch, zur Umsetzung unserer Pläne, wie beispielsweise zum Besuch der Hochregionen auf Island oder der Nordamerika-Rundreise, wird es eines robusteren „Beibootes“ als vorhanden bedürfen. Gesagt, getan, die „Bergziege“ ist da.

Der Flankenschutz wird montiert.
Der Flankenschutz wird montiert.

Als erstes musste ein Pflichtenheft angelegt werden. Was soll der Neue können? Was muss er können? Welche Rahmendaten dürfen auf keinem Fall überschritten werden.  Klar war, und das begrenzte die Auswahl möglicher Pkw nachdrücklich, der Neue muss nach Maßen und Gewicht unbedingt auf den vorhandenen Trailer passen. Das ist nämlich der größte Ein-Achs-Trailer auf dem Markt und bietet deshalb den Vorzug, auch mal per Hand um die nächste Ecke geschoben werden zu können, selbst mit „Beiboot“ drauf. Mit einem Tandem-Trailer ist das kaum möglich.

Ab auf die Bühne.
Ab auf die Bühne.

Dann soll er natürlich robust, allradgetrieben und geländegängig sein. Und Platz für zwei Passagiere mit diversen Kameras, Stativen und Overnight-Kits, ggf. auch eine kleine Camping-Ausrüstung bieten. Und zu modern soll er auch nicht sein, denn nichts ist übler als ein Elektronik-Fehler irgendwo in der Pampa.

Letztlich lief alles auf ein einziges verfügbares Modell auf dem deutschen Markt zu: dem Suzuki Jimny. Der ist mit seinen Vorläufern knapp ein viertel Jahrhundert auf dem Markt, kommt auf beeindruckende Laufleistungen, hat ein robustes Allrad-Fahrwerk und bietet jede Menge Möglichkeiten ihn je nach Fahrprofil passgenau zu pimpen.

Sven Heithecker ist der Chef bei MaxAutomobile in Elsdorf-Westermühlen.
Sven Heithecker ist der Chef bei MaxAutomobile in Elsdorf-Westermühlen.

Der Zufall wollte es, dass bei der Suche über ein Online-Portal ein Autohändler mit einer „Ladung“ neuer Jimny-Re-Importe ausgeworfen wurde, der mit völlig unbekannt war, nichts desto trotz jedoch in einem kleinen Ort in der Nähe residiert.

Der Schutzbuegel wird angebracht.
Der Schutzbuegel wird angebracht.

Wir wurden schnell handelseinig, denn der Geschäftsführer von MaxAutomobile ist ein netter Kerl; Angebot, Preis und Inzahlungnahme waren ok und obendrein hat sein Betrieb auch eine Meisterwerkstatt, so dass vor Übergabe des Jimnys erste Ausrüstungsergänzungen, wie beispielsweise ein Motor-Unterfahrschutz eingebaut werden konnten. Und, Geschäftsführer Sven Heithecker ist selbst Wohnmobilist, fährt mit Familie und „Phoenix“ vor allen Dingen regelmäßig nach Dänemark zum Windsurfen.

Händler mit Meisterwerkstatt.
Händler mit Meisterwerkstatt.

Der Jimny macht Spaß, absolut, und erfüllt das „Pflichtenheft“ vorbildlich. Um sich letztlich aber auch auf dem Dalton-Highway in Alaska oder im Hochland von Island bewähren zu können, bedarf es noch etlicher Ausrüstungs-Ergänzungen. Stufe 1 konnte in der vorletzten Woche abgeschlossen werden. Und das erfreuliche daran ist, dass für das „pimpen“ des Jimny ebenfalls die Werkstatt in Elsdorf-Westermühlen gewonnen werden konnte. So wurden dort kürzlich diverse Rammschutzleisten installiert, eine Kofferraumwanne eingebracht, sowie Trittbretter und Frontbügel angebaut. In einer späteren Ausbaustufe wird der Jimny um fünf Zentimeter höhergelegt, größere All-Terrain-Räder erhalten und einen festinstallierten Dachgepäckträger mit Zusatzscheinwerfern bekommen.

Zuvor wurde er aber in der letzten Woche, genauso wie das Wohnmobil, bei CSS in Kleve keramisch versiegelt. Aber das ist eine andere Geschichte, die morgen auf worldwideontour.de erzählt wird. Vorab nur: So eine keramische Versiegelung ist echt der Kracher. Nach knapp 600 km Schmuddelwetter auf der Rückfahrt konnte ich der besten Reisebegleiterin alle Zeiten leider keine jungfräulich-versiegelten Fahrzeuge mehr vorführen. Zuviel Schmutz wurde während der Rückfahrt hochgewirbelt. Umso größter die Überraschung, als nur knapp einen Tag später, nach einem schweren Gewitterschauer, sowohl Wohnmobil wie auch Jimny proppensauber vor der Tür standen. Der Regen hat tatsächlich jedwede Verschmutzung von den versiegelten Fahrzeugen gespült. Da waren wir echt baff. Wolfgang Henze

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