Warschau/Budzisko (wwot) – Der Mitvierziger vor mir an der Tankstellenkasse geriet zunehmend aus der Fassung. Die Halsschlagadern pulsierten merklich, gestikulierend redete er auf die Kassiererin ein, sprintete dann zum zweiten Mal los, um was auch immer von draußen zu holen. Knapp 20 Minuten ging das nun schon so, auf einer Autobahn-Raststätte irgendwo zwischen der deutsch-polnischen Grenze und Warschau. Die Schlange an der Kasse wurde lang und länger, einzig die „Kraftstoff“-Kunden wurden an einer Extra-Kasse abgefertigt. Der Sprinter, der sich als Busfahrer herausstellen sollte, scheiterte immer wieder an den Forderungen der Kassendame, die vermutlich nur nebenbei als Subunternehmerin für ViaToll, der polnischen Straßenmaut-Behörde, tätig war.
Das machte mir Mut, denn irgendwie habe ich auch regelmäßig Trouble mit ViaToll, was inzwischen bei mir so etwas wie eine ViaTollophobie verursacht hat, also eine Sozial-Phobie der besonderen Art, deren Schmerz aber just an diesem herrlichen Sommertag ein wenig nachließ, denn wenn schon ein Fahrer von PolskiBus an ViaToll zu scheitern droht – immerhin ein polnisches Linienbus-Unternehmen – dann kann es mit meiner Blödheit in diesem Zusammenhang nicht ganz so schlimm sein. Hoffentlich.
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