Brandenburg an der Havel (wwot) – Huch! Was ist denn das? Ein possierliches Tierchen steht im Humboldthain und blickt die Besucher von Brandenburg a. d. Havel erwartungsfroh an. Nein, es wedelt nicht mit dem Schwanz. Der erinnert, nun ja, an einen Hundehaufen. Und das Tier selbst … ist es ein Mops? Daran erinnern Körperbau und der Hundeblick. Oder ist es ein degeneriertes Reh? Schließlich trägt das Tier so etwas wie Elchschaufeln auf dem Kopf. Es handelt sich um den wilden Waldmops. Aber keine Angst, beißen wird er nicht, denn er ist aus Bronze.
Zwei ältere Damen können mit dem possierlichen Wesen wenig anfangen. „Die gefallen mir nicht“, moniert die eine. „Aber anderen gefallen sie“, wendet die andere ein. Vielleicht waren sie noch nicht am „Waldmops-Informationszentrum“, einer kleinen Brücke. Dort wird erklärt, dass es sich um eine Loriotsche Züchtung handelt, die von der Architekturstudentin Clara Walter aus Berlin angefertigt wurde. Loriot wurde in Brandenburg a. d. Havel geboren und ist Ehrenbürger der Stadt. Ein Rudel Waldmöpse auszusiedeln war also eine gute Idee.
Die Besucher begegnen den Bronze-Skulpturen auf dem Weg von der St. Johannis-Kirche zum Marienberg, zwei von drei Buga-Punkten in der Stadt Brandenburg. Ein weiterer ist der Packhof, ein ehemaliges Werftgelände, auf dem fantasievolle Themengärten faszinieren. Von dort am besten mit der Buga-Fähre zum Salzhofufer fahren, dann sind es nur wenige Schritte zur Johannis-Kirche, die während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt und jetzt in eine Blumenhalle umfunktioniert wurde. Von dort steigt man auf den Marienberg, entweder über die Treppe oder eine Rampe, die ist zwar barrierefrei, aber ziemlich steil. Von oben wird man mit einem schönen Blick über die Stadt belohnt. Und erklimmt man den Gipfel, dann sieht man … Wein! Noch zart ranken sich die Pflanzen um die Gitter. Bis die erste Marienberg-Lese getrunken werden kann, wird also noch einige Zeit vergehen. Sabine Sopha
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