Warder (wwot) – Als „geniale Unordnung“ bezeichnen Birgitt und Wolfgang Vogel ihren Garten in Warder (Schleswig-Holstein), in den sie in diesem Jahr zur Aktion „Offener Garten“ Privatleute einladen. Sie lieben ihn – aber sie lieben auch ihre Reisen mit dem Wohnmobil. Ein gutes Beispiel, dass sich beides nicht widersprechen muss.
Der Mohn blüht und setzt rote Akzente, die Lupinen leuchten lila. Dabei sind die Vogels gerade erst von einer Tour nach Fehmarn zurück gekommen. Aber „schwarze Erde“ zwischen den Pflanzen – das gibt es bei Birgitt Vogel nicht. Alles wuchert üppig. So hat Unkraut kaum eine Chance, und der Boden trocknet nicht so schnell aus. Birgitt Vogel seufzt. Der Boden bereitet ihr Kummer. Er ist sehr sandig. Sie deutet auf ihren Rosenbogen – ohne Rosen. Doch Birgitt und Wolfgang Vogel klagen nicht. Sie arrangieren sich. „Ich lass den Garten machen, was er will, und schaue, wobei ich ihm helfen kann“, sagt Birgitt Vogel, die seit Kurzem im Vorruhestand ist. Und darum sieht der Garten in jedem Jahr anders aus.
„Jetzt haben wir viel getan für den Offenen Garten“, sagt Wolfgang Vogel. So hat er den Rasen vor einigen Tagen gemäht. Ein Rasen, auf dem Gänseblümchen erwünscht sind. Ja, Birgitt Vogel hat sie extra hierin verpflanzt. Aber an diesem Wochenende werden die kleinen Blüten das Grün wieder dominieren. Im hinteren Teil des fast 3000 Quadratmeter großen Grundstückes gibt es weite Bereiche, in die Wiese fast hüfthoch wächst. Das spart nicht nur Arbeit – es sieht auch wunderschön wild und verwunschen aus. Am Sommerende wird die Wiese gemäht. Mit der Maht stopft Birgitt Vogel eine Puppe aus: Herr Sommer. Und der wird dann am 21. Dezember verbrannt, bei einer großen Feier zusammen mit Freunden.
Aber erst einmal steht die Sommersonnenwende bevor. Und der Besuch von vielen Gartenfreunden. Die Vogels haben in den vergangenen Jahre oft Gärten während der Aktion besucht – und wollen nun ihr Paradies zeigen. Ein grünes Wohnzimmer, in dem übrigens viele verschiedene Vögel wohnen. Darum liegt auch immer ein Fernglas bereit, damit das Ehepaar die gefiederten Gäste beobachten kann.
Außerhalb des Blickwinkels liegt der Carport für das Wohnmobil. Wolfgang Vogel ist ein geschickter Handwerker, hat vieles selbst gebaut wie zum Beispiel die Frühstücksterrasse in der Morgensonne vor dem Haus. „Aber man muss auch mal etwas anderes sehen“, sagt er. Die nächsten Reisen haben die beiden Rentner schon geplant. „Wir sind fast ohne Bedenken vier Wochen am Stück unterwegs“, lacht Birgitt Vogel. „Der Garten lässt mich.“ Sabine Sopha
Info: www.offenergarten.de
Kommentar hinterlassen