Die ehemalige Elchniederung ist heute so nah und doch so fern.
Die ehemalige Elchniederung ist heute so nah und doch so fern.
Die Reise in dieses Gebiet ist heute selbst für Litauer teuer (Visa) und umständlich geworden. Eine Grenze also, die immer noch eine Art Eiserner Vorhang ist. Auch wir belassen es bei einem flüchtigen Blick und konzentrieren uns auf das, was vor uns liegt.
Dennoch: Mir gehen die Beschreibungen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nicht aus dem Kopf. „Wenn während der Überschwemmungen leichter Frost einsetzte, war es nicht mehr möglich, mit dem Kahn zu fahren. Jetzt wurde das Wetter bedrohlich – die Bewohner saßen auf ihren Höfen fest, kein Arzt und keine Hebamme konnten helfen, Tote konnten nicht beerdigt werden“1. So flach wie das Land ist und ohne Drainage und Pumpen kann man sich gut vorstellen, dass damals kilometerweite Flächen unter Wasser gesetzt wurden. „Einzelne, auf Hügeln erbaute Gehöfte überragten die Fluten. Auf einem der Gehöfte wurde eine weiße Fahne gehisst, das Zeichen dafür, dass die Bewohner Hilfe brauchten“, erinnert sich Rita Sprengel1.