Insel Rusnė: Im Land der vielen Wasser

Persönliche Eindrücke aus dem Memeldelta: Erster Teil

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Ein hübsches und beschauliches Städtchen

Ein hübsches und beschauliches Städtchen

Rusnė ist ein hübsches und beschauliches Städtchen. Wir sehen etliche Holzhäuser, bleiben vor einer Info-Tafel stehen mit einer anschaulichen Karte und etlichen Informationen, aber leider lediglich auf Litauisch – und selbst nach einigen Aufenthalten verstehen wir von dieser Sprache so gut wie nichts. Da hilft Gen-Wiki dann besser weiter:

„Ruß gelang es, seine alte Struktur weitgehend zu erhalten: den dreieckigen Marktplatz in seinem Zentrum neben der restaurierten evangelisch-lutherischen Kirche und das alte Straßennetz. Neben der sehr beeindruckenden Kirche hat sich auch das schöne Pfarrhaus aus roten Ziegeln erhalten“, heißt es. Und: „Bis heute müssen sich die Bewohner der Insel-Ortschaft Rusnė immer wieder mit Frühjahrsüber-schwemmungen abfinden. Obwohl es zwischen Ruß und Heydekrug eine große Flutbrücke gibt, müssen die Autos an manchen Stellen mit Traktoren durch das Wasser gezogen werden.“

Das Städtchen Tilsit.

An diesem Herbsttag scheint zum Glück wieder die Sonne, das Wasser kann also nicht weiter steigen. Im Gegenteil, unser Weg führt jetzt über eine Schotterstraße. Davon gibt es im Baltikum noch reichlich. Aber mit dem entsprechenden Auto beziehungsweise langsamer Fahrt kein Problem. Wir wollen die „Insel“ einmal umrunden, gelangen zum Ufer der Atmata. Eigentlich ist es von hier aus nur ein Katzensprung nach Minija (Minge) und von dort nicht weit bis zu unserem Campingplatz Vetainė  – aber der Fluss wird auf Deutsch nicht zu Unrecht Strom genannt. Einen Hafen gibt es wohl, aber nach unserer Kenntnis keine Fähre.

Hermann Sundermann hat die Gegend in seiner berühmten Geschichte „Die Reise nach Tilsit“ beschrieben. Das Fischerpaar Ansas und Indre Balczus macht sich in seinem Kahn auf die Reise in die Stadt. „Da liegt nun vor ihr der breite Atmathstorm, breit wie die Memel selber, von der er ein Arm ist, und das hübsche kleine Windchen macht auf dem Wasser ein Reibeisen.“3 Die Fischersfrau denkt: ‚Ich möchte nach Minge.’ Aber Minge liegt längst im Rücken. Denn drüben ist schon Kuwertshof, das einsam zwischen Wasserläufen gelegene Wiesengut, von dem die Leute sagen, dass wer darauf wohnen will, sich Schwimmhäute anschaffen muss, sonst kann er nicht vor und nicht zurück“.


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